Titel - Lernmythen, was wirklich beim Lernen hilft; Inhalt - Wegweiser mit zwei Pfeilen, beschriftet mit "myth" und "fact"

Lernmythen – was wirklich beim Lernen hilft

Lernmythen gibt es wirklich eine Menge und sie halten sich erstaunlich hartnäckig auch schon seit vielen, vielen Jahren. Natürlich sind gute Lernstrategien essenziell für erfolgreiches Lernen, aber einige gutgemeinte Tipps gehören doch eher ins Reich der Märchen. Deshalb werde ich hier eine Sammlung an bekannten Lernmythen präsentieren und jeder einzelnen mal intensiv auf den Zahn fühlen, was denn so dran ist.

Lass uns gemeinsam herausfinden, warum Chaos nicht immer kreativ macht und wie Pausen und Schlaf deine Lernerfolge steigern können. Lass uns die Rolle von Bewegung, Musik und Traubenzucker beim Lernen entdecken und effektive Strategien entwickeln, um deine Ziele zu erreichen, damit du zukünftig nicht mehr unbelegten Lernmythen aufsitzt.

1. Der Mythos vom perfekten Lernstil

Viele Menschen glauben, dass es nur einen richtigen Weg gibt, um effektiv zu lernen. Doch die Realität sieht anders aus. Jede/r lernt auf eine eigene Art und Weise. Letztendlich ist der perfekte Lernstil eine individuelle Kombination aus verschiedenen Methoden und Strategien, die es ermöglicht, effektiv und effizient Wissen zu erwerben und zu verinnerlichen.

Auch die weitverbreitete Vorstellung von den vier klassischen Lerntypen (visuell, auditiv, kinästhetisch und kommunikativ) gehört leider in das Reich der Lernmythen.. Die Idee ist, dass Menschen am besten lernen, wenn sie Informationen entsprechend ihres bevorzugten Sinneskanals aufnehmen. Jedoch gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass diese Einteilung tatsächlich existiert oder dass Menschen einem bestimmten Lerntyp zugeordnet werden können.

2. Chaos macht kreativ – oder doch nicht?

Das Genie beherrscht das Chaos, sagt man. Auch der Glaube, dass ein chaotisches Umfeld die Kreativität fördern würde, ist nicht tot zu bekommen. Doch die Wahrheit ist, dass zu viel Chaos eher ablenkt und die Konzentration beeinträchtigt. Struktur und Ordnung sind entscheidend, um effektiv neue Inhalte aufzunehmen und zu verarbeiten, wobei nicht jede/r die gleiche Art von Struktur benötigt..

Ein aufgeräumter Arbeitsplatz und vorsortierte Unterlagen können dir dabei helfen, fokussiert zu bleiben und produktiver zu lernen. Also, statt dein Zimmer in ein Durcheinander zu stürzen, versuche lieber eine klare Lernumgebung zu schaffen. So kannst du deine kreativen Gedanken gezielt lenken und erfolgreich neue Dinge lernen. Erkenne den Mythos vom kreativen Chaos und setze lieber auf ein gesundes Maß an Struktur für nachhaltigen Lernerfolg!

3. Warum Multitasking beim Lernen nicht funktioniert

Kennst du das Gefühl, wenn du versuchst, gleichzeitig zu lernen, zu essen und eine Nachricht auf dem Handy zu beantworten? Das Multitasking scheint die Lösung für den vollen Terminkalender zu sein. Doch beim Lernen kann es kontraproduktiv sein. Und tatsächlich nicht nur dort, sondern in jedem Kontext.

Unser Gehirn kann sich nur auf eine Sache wirklich konzentrieren. Wenn wir versuchen, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, leidet die Qualität und Effizienz unseres Lernens. Es ist besser, sich bewusst auf eine Aufgabe zu fokussieren und sie dann abzuschließen, bevor man zur nächsten übergeht. Durch diese Methode steigerst du deine Produktivität und behältst mehr Informationen im Gedächtnis. Also vergiss das Multitasking beim Lernen – weniger ist oft mehr!

4. Die Rolle von Pausen und Schlaf beim effektiven Lernen

Hast du gewusst, dass Pausen und ausreichender Schlaf entscheidend für erfolgreiches Lernen sind? Viele glauben, je länger sie durchhalten, desto mehr schaffen sie. Doch das Gegenteil ist der Fall. Unser Gehirn braucht Zeit, um Gelerntes zu verarbeiten und zu festigen. Regelmäßige Pausen helfen dabei, die Konzentration aufrechtzuerhalten und Ermüdung vorzubeugen.

Auch Schlaf spielt eine wichtige Rolle beim Lernprozess. Während wir schlafen, werden neu erworbene Informationen im Langzeitgedächtnis verankert. Daher ist es ratsam, genug Schlaf zu bekommen, um am nächsten Tag fit und bereit zum Lernen zu sein. Vergiss also nicht: Pausen sind keine Zeitverschwendung, sondern essentiell für effektives Lernen!

5. Wie Bewegung und Sport die Konzentration steigern können

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie Bewegung und Sport deine Konzentration beim Lernen steigern können? Es mag kontraintuitiv erscheinen, aber körperliche Aktivität kann tatsächlich dazu beitragen, dass dein Gehirn besser funktioniert. Durch Bewegung wird die Durchblutung verbessert, was wiederum die Sauerstoffversorgung des Gehirns fördert und die kognitiven Fähigkeiten steigert.

Zudem werden beim Sport Endorphine freigesetzt, die für eine bessere Stimmungslage und mehr Energie sorgen. Also, wenn du das nächste Mal vor einem schwierigen Lernstoff sitzt, zieh doch mal deine Sportschuhe an und geh eine Runde joggen oder mach ein paar Yoga-Übungen. Dein Gehirn wird es dir danken und du wirst dich beim Lernen frischer und fokussierter fühlen.

6. Warum Lernen unter Druck nicht sinnvoll ist

Kennst du das Gefühl, wenn dir alles über den Kopf wächst und du unter Druck stehst, weil eine Prüfung bevorsteht? Oft denken wir, dass der Stress uns antreibt, besser zu lernen. Doch tatsächlich führt Druck dazu, dass wir uns schlechter konzentrieren können und die Informationen nicht so gut aufnehmen, das habe ich bereits im Beitrag “Lernen unter Druck – wie sinnvoll ist das” ausführlich dargelegt.

Um effektiv zu lernen, ist es daher wichtig, sich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Entspannungsübungen, Meditation oder Atemtechniken können dabei helfen, den Stresspegel zu senken und die Konzentration zu steigern. So kannst du erfolgreich lernen und deine Ziele erreichen – ohne dich unnötig unter Druck zu setzen.

7. Der Einfluss von Traubenzucker beim Lernen

Eine Klausur ohne Traubenzuckervorrat? Für viele undenkbar, die davon überzeugt sind, dass der schnelle Energieschub durch den Verzehr von Traubenzucker die Konzentration und Leistungsfähigkeit steigert. Doch die Realität sieht etwas anders aus. Zwar kann Traubenzucker kurzfristig für einen Energieschub sorgen, jedoch ist dieser Effekt nur von kurzer Dauer. Der Blutzuckerspiegel steigt schnell an, um dann genauso schnell wieder abzufallen, was zu einem Leistungstief führen kann.

Statt Traubenzucker zu konsumieren, um die Konzentration zu erhöhen, solltest du lieber auf eine ausgewogene Ernährung setzen, die langanhaltende Energie liefert. Denn nur so kannst du deine Leistungsfähigkeit langfristig steigern und erfolgreich lernen. Also vergiss den Mythos vom Wundermittel Traubenzucker und setze lieber auf gesunde Alternativen!

8. Texte müssen möglichst bunt markiert sein?

Du denkst vielleicht, dass es hilfreich ist, Texte beim Lernen in allen Farben des Regenbogens zu markieren. Viele von uns haben es sogar In der Schule so vermittelt bekommen. Doch die Wahrheit ist, dass zu viel Buntheit im Text eher ablenkt als unterstützt. Studien haben gezeigt, dass das Gehirn dazu neigt, sich auf die bunten Markierungen zu konzentrieren und nicht auf den Inhalt.

Es ist effektiver, nur wichtige Schlüsselwörter oder -sätze hervorzuheben, um eine klare Struktur im Text zu schaffen. Eine übermäßige Verwendung von bunten Markierungen kann dazu führen, dass du dich nur noch darauf fokussierst, was bunt ist, anstatt das Gesamtbild zu erfassen. Also halte es lieber einfach und dezenter – dein Gehirn wird es dir danken!

9. Musik fördert die Konzentration

Hast du schon einmal versucht, beim Lernen Musik zu hören? Viele schwören darauf, dass es ihre Konzentration steigert und sie produktiver macht. Doch ist das wirklich so? Tatsächlich kann Musik dazu beitragen, die Konzentration zu verbessern. Besonders instrumentale Musik oder ruhige Melodien ohne Ablenkungen können dabei helfen, sich besser zu fokussieren.

Studien zeigen, dass bestimmte Arten von Musik das Gehirn stimulieren und die kognitive Leistungsfähigkeit steigern können. Es ist jedoch wichtig, die individuellen Vorlieben zu berücksichtigen, da nicht jeder gleich gut mit Musik im Hintergrund lernen kann. Experimentiere also ruhig damit und finde heraus, ob und welche Art von Musik dir beim Lernen hilft. Dieser Tipp gehört also ebenfalls nicht zu den Lernmythen.

Fazit: Erfolgreiches Lernen durch das Überwinden von falschen Vorstellungen

Chaos mag vielleicht kreativ wirken, aber beim Lernen kann es eher hinderlich sein. Pausen und ausreichender Schlaf sind dagegen essentiell für erfolgreiches Lernen. Bewegung und Sport können die Konzentration steigern und den Lernprozess unterstützen. Traubenzucker mag kurzfristig helfen, langfristig ist jedoch eine ausgewogene Ernährung wichtig.

Vergiss also den Druck, unter den du dich setzt – entspanntes Lernen führt oft zu besseren Ergebnissen. Bunte Markierungen in Texten sind zwar beliebt, lenken aber oft mehr ab als sie nutzen. Musik kann hingegen tatsächlich die Konzentration fördern. Überwinde also falsche Vorstellungen und Lernmythen. Finde lieber heraus, was dir wirklich beim Lernen hilft, dann erreichst du deine Ziele!

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